Aderlass
Der Aderlass ist bereits seit der Antike bekannt. Heute unterstützt das Verfahren aus naturheilkundlicher Sichtweise die Entlastung und Neubildung des Blutes sowie die Regeneration des Körpers. Bei verschiedenen Krankheiten kann er, fachkundig eingesetzt, als Umstimmungs- und Ausleitungsmethode dienen.
Positive Wirkung der Blutverdünnung
Die beim Aderlass entnommene Blutflüssigkeit wird bereits nach wenigen Stunden durch Körperwasser wieder ersetzt. Die Blutzellen sind hingegen erst nach einigen Tagen wieder hergestellt. Das dünnflüssigere Blut kann besser fließen und die Organe wieder richtig durchbluten. Durch die Anregung der Blutzellneubildung wird über Signalstoffe auch die Heilungsbereitschaft im übrigen Körper stimuliert. Das leitet schädliche Stoffe aus dem Körper heraus und verbessert die Immunabwehr.
Indikationen für einen Aderlass
Aderlässe können zum Beispiel sinnvoll sein, wenn bestimmte Organe nicht mehr richtig durchblutet werden (z. B. das Gehirn bei Erinnerungsschwäche, das Innenohr bei Hörsturz oder Schwindel, die Augen bei nachlassender Sehfähigkeit). Sie werden auch bei Patienten mit Übergewicht durchgeführt, die zuckerkrank sind, Bluthochdruck oder erhöhte Blutfettwerte haben und dienen der Vorbeugung von Herzinfarkten und Schlaganfällen. Der Aderlass kann auch zur Entgiftung sowie zur Stoffwechselverbesserung eingesetzt werden. Bei einer Hämochromatose (auch Eisenspeicherkrankheit genannt), bei der im Körper zu viel Eisen eingelagert wird, ist der Aderlass eine Standardbehandlung zur Reduzierung der Eisenspeicher.
Durchführung des Aderlasses
Nach einer Untersuchung wird die zu entnehmende Blutmenge festgelegt. Sie beträgt meist 80 Milliliter (kleiner Aderlass) bis 150 Milliliter (großer Aderlass). Wie bei einer herkömmlichen Blutabnahme wird das Blut im Sitzen oder Liegen mit einer Kanüle entnommen. Der Aderlass kann mit anderen Behandlungsmethoden, z. B. Schröpfen, kombiniert werden.