Taping

Schmerzhafte Erkrankungen des Muskel-, Sehnen- und Skelettapparates werden mit elastischen Klebebändern therapiert. Diese werden mit unterschiedlicher Spannung auf die Haut geklebt und können Schmerzen reduzieren, Spannung und Ansteuerung der Muskulatur positiv beeinflussen und Gelenkfunktionen unterstützen.

Tapes sind hochelastische Baumwollbänder mit einer Acrylklebeschichtung, die auf den Körper geklebt werden und so eine gesundheitsfördernde Wirkung erzielen. Entwickelt wurden die Tapes in den siebziger Jahren von dem japanischen Chiropraktiker Dr. Kenzo Kase, in den neunziger Jahren kamen sie dann auch nach Europa. Das Tape hat dieselbe Elastizität und Dicke wie die menschliche Haut, dadurch passt es sich gut an die natürliche Bewegung des Körpers an. Das Tape bleibt vier bis sieben Tage auf der Haut und ist wasserfest.

Taping wird bei verschiedenen Beschwerden und Verletzungen verwendet. Das Klebeband verursacht eine Art Mikromassage im Gewebe, die durch das Dehnen und Zusammenziehen des Materials entsteht. Dadurch werden der Stoffwechsel und die Durchblutung im darunterliegenden Gewebe angeregt. Der körpereigene Heilungsprozess wird somit stimuliert, indem das Tape Unterstützung und Stabilität bietet, ohne dass dabei die Beweglichkeit beeinflusst wird.

Mediziner verwenden den Tapeverband vor allem in der Sportmedizin. Es ist eine altbewährte Methode, um verletzte Gelenke ruhigzustellen. Die Tapes haften gut auf der Haut und sind sehr dehnbar. Sie sollen Muskeln und Faszien stützen, ohne ihre Beweglichkeit einzuschränken. Die Tapes können die Gewebedurchblutung erhöhen, die Muskelfunktion verbessern, Schmerz lindern, die Gelenkfunktion unterstützen und den Lymphfluss aktivieren.

Taping wird zum Beispiel eingesetzt bei funktionellen Gelenkbeschwerden, Muskelverletzungen, Sehnenscheidenentzündungen, Karpaltunnelsyndrom, Achillessehnenreizung, Verstauchungen, Zerrungen etc. Duschen, Schwimmen und Baden ist mit den Tapes problemlos möglich. Das Taping ist keine Versorgungsleistung der gesetzlichen Krankenversicherung, obwohl der Nutzen in vielfachen wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde.